Rudolf Gamsjäger

österreichischer Theaterintendant; Konzertmanager; Direktor der Wiener Staatsoper 1972-1976; langj. Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde Wien; 1958 Intendant der Wiener Festwochen

* 23. März 1909 Wien

† 28. Januar 1985 auf dem Flug in ein Wiener Krankenhaus

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1985

vom 8. April 1985

Wirken

Rudolf Gamsjäger studierte nach der Matura zunächst Mathematik und Chemie an der Wiener Universität, wechselte dann aber zu einem Gesangsstudium (1935-39) an die Wiener Musikakademie. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit einem Managementposten in der Privatwirtschaft, setzte daneben aber seine Gesangsstudien fort. Während des Krieges war er bei der Luftwaffe im Einsatz.

Im Dez. 1945 wurde er Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde Wien, deren Geschicke er in den nächsten 25 Jahren mit Elan, Enthusiasmus und Kennerschaft bestimmte. Er holte praktisch alle bedeutenden Musiker, Orchester, Solisten und Chöre nach Wien und veranstaltete immer wieder große Musikfeste, die für die österreichische Musikkultur große Bedeutung hatten. Er ist deshalb verschiedentlich als "Architekt des Wiener Nachkriegs-Musiklebens" gefeiert worden.

Im Sept. 1970 wurde G. als Nachfolger von Hofrat Reif-Gintl zum Direktor der Wiener Staatsoper berufen und trat dieses Amt mit Beginn der Spielzeit 1972/73 an. Die hohen Erwartungen, die mit seiner Berufung verbunden worden waren, konnte er dann allerdings nur ...